Am
Showtag in Pratteln,
eine Woche vor
der Loreley-Show (die ich schon zu einem Drittel "im Kasten" hatte)
erreichte mich eine E-Mail des technischen Dienstleisters der
Loreley-Show. Darin wurde mir eine letzte Materialänderung
mitgeteilt, die "nicht besonders gravierend" sei. Dabei wurde lediglich
das komplette Front-PAR-Licht durch LED Wackellampen ersetzt, auf die
seitlichen Traversen, ebenfalls mit PAR-Licht bestückt wurde
ebenfalls verzichtet.
Dummerweise wurde dabei aber auch die komplette Befilterung des
Showlichts geändert. Was also tun? Bei den bereits fertigen
Stücken habe ich als erstes mal das komplette PAR-Licht
(mitsamt
Showlicht) entfernt und das Frontlicht um die LED-Wackler
ergänzt.
Da zwischen Pratteln (Ankunft zu Hause am Sonntag) und Loreley
(geplante Abfahrt am darauffolgenden Donnerstagabend) doch recht wenig
Zeit blieb, hatte ich beschlossen, generell auf das PA-Licht zu
verzichten und mich lieber auf die 54 Wackellampen zu konzentrieren
(die für diese Bühne auch vollkommen ausreichend
waren).
Dennoch waren die Tage sehr lang und die Nächte sehr kurz.
Am Donnerstag konnte ich dann noch mit der letzten Fähre nach
St.
Goarshausen übersetzen, da geplant war, dass ich ab ca. 23:30
meine Programme und Presets durchgehen könnte. Wie man es von
den
eigenen Veranstaltungen so kennt, ist ein Zeitplan in dieser Hinsicht
schwer einzuhalten und so wurde aus 23:30 dann 02:30, bis das Pult
stand und ich die Früchte meiner Vorarbeit betrachten konnte.
Die
Positions-Presets waren ausführlich, Musiker waren keine
vorhanden
und so stand ich dann irgendwann mutterseelenalleine am Pult und
"schätzte" die Musikerpositionen aus 50m Distanz zur
Bühne
mehr oder weniger ab - ich ging davon aus, dass ich die
Feineinstellungen noch beim am Morgen stattfindenden Soundcheck
vornehmen könnte.
Nachdem dann auch die Farben der LED-Wackler mit denen der
konventionellen Moving Lights ab geglichen waren habe ich mir meine
Ohrstöppel eingepfropft und zur Abwechslung mal wieder ELOY -
diesesmal mit Lichtshow - gehört. Kleinere Programmierfehler
der
ersten Lieder konnte ich noch ausfindig machen und beheben als dann
plötzlich ziemlich genau um 05:30 die Sonne hinter mir aufging
-
und direkt in die Bühne gestrahlt hat. Somit hatte sich das
Checken der Programme und das Feintuning erledigt, also habe ich rein
mit meinen Simulationen an der grandMA und der 3D-Software versucht,
eventuelle Fehler ausfindig zu machen.
Am Anfang und zum Schluß der Show sollten noch ein paar
Videosequenzen auf der Videowall präsentiert werden, da Video
aber
noch nicht am Start war, habe ich gewartet, bis man ausprobieren
konnte, ob an "unseren" Bildern noch was zu ergänzen gewesen
wäre. Bis das alles lief war es Nachmittag und dann ging es
erst
einmal ins Hotel.
Nach kurzem Schlaf, noch ein wenig Nachprogrammieren und ausgiebiger
Dusche
ging es anschließend wieder auf's Gelände, langsam
für
die Show warm machen.
Die Show lief dann - bis auf einen richtig fetten "Verdrücker"
(meine Wurstfinger und Touchscreens waren immer ein Fall für
sich, daher habe ich einen Song mit einer komplett falschen Sequenz
gestartet) - dann auch recht gut durch.
Nochmals Futter für die Statistiker: Ebenfalls auf einer
grandMA(1) full-size kamen auf der Loreley 163 Sequenzen mit 1.084 Cues
zum Einsatz.
ELOY
Loreley "Night of the Progs" 08.07.2011
Hier
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